Programm

14. Jul 18 Uhr
Vortrag
#2 Resonanzen - Eigentum und Rechtmäßigkeit Teil 1
Vortrag
Brenna Bhandar (Eigentumswissenschaftlerin und Rechtstheoretikerin) und Hannah Vögele (Feministische Eigentumswissenschaftlerin)
"To the will of the spirits stronger than we"

Die begleitende Gesprächsreihe „#Resonances“, kuratiert von Nikola Hartl, widmet sich inmitten der Ausstellung in der Alten Kelter Fellbach jeweils einem Schwerpunkt der Triennale Kleinplastik. Bei #2 Resonances am Donnerstag und Freitag, 14. und 15. Juli 2022, stehen die Themen Eigentum und Rechtmäßigkeit im Vordergrund. Der Eintritt ist frei.

Am Donnerstag, 14. Juli 2022, 18 Uhr, findet ein Gespräch mit Brenna Bhandar und Hannah Vögele in englischer Sprache statt. Inwiefern wurden Landzuschreibung und die dadurch erfolgenden Besitzansprüche in ihrer rechtlichen Form mit rassistischen Methoden der Enteignung umgesetzt und damit eine Subjektivität der Macht und des Anspruchsdenkens kreiert, die bis heute westliches superiores Denken über Eigentum und Besitzverhältnisse prägt? Was sind „Kulturen des Eigentums“, was sind ihre rechtlichen Grundlagen und welche Auswirkung haben sie auf heutige Gesellschaften und in Bezug auf (deutschen) Kolonialismus und auch Siedlerpolitik?

Brenna Bhandar ist Dozentin für Recht und kritische Theorie an der SOAS University of London, wo sie sich in ihrer Forschung mit Eigentumsrecht, indigenen Landrechten sowie postkolonialer und feministischer Rechtstheorie beschäftigt. In ihrer Publikation Colonial Lives of Property (Duke University Press, 2018) untersucht Bhandar, wie das moderne Eigentumsrecht zur Bildung rassischer Subjekte in Siedlerkolonien und zur Entwicklung eines rassischen Kapitalismus beiträgt, indem sie rechtliche und soziale Theorien zusammenbringt. Brenna hat unter anderem in den Bereichen kritische Rechtstheorie, Souveränität und indigene Rechte sowie zeitgenössische Auseinandersetzungen um Eigentum und Eigentumsrechte veröffentlicht. Brenna verfolgt in ihrer Forschung einen grundlegend transdisziplinären Ansatz und stützt sich auf kritische rassistische und feministische Theorien, kritische indigene Studien, postkoloniale Theorie, politische Philosophie und Rechtsgeschichte. Zusammen mit Jon Goldberg-Hiller ist sie Mitherausgeberin von Plastic Materialities: Politics, Legality and Metamorphosis in the Work of Catherine Malabou (Duke University Press, 2015) und, zusammen mit Rafeef Ziadah, das in Kürze erscheinende Buch Revolutionary Feminisms: Conversations on Collective Action and Radical Thought (Verso, 2020).

Hannah Vögele ist Politische Theoretikerin und promoviert momentan an der University of Brighton mit einer theoretisch-historischen Arbeit zu modernen Eigentumsbeziehungen. Sie lebt in Berlin und arbeitet und organisiert sich unter anderem zu (Queer)Feminismus, Kolonialen Kontinuitäten und Staatskritik. Ihre Dissertation untersucht wie sich modernes Eigentum in und durch unsere (geschlechtsspezifischen, sexualisierten und rassifizierten) Beziehungen zu anderen, zu uns selbst und zu unseren Körpern materialisiert. Dafür untersucht sie die Kontinuitäten historischer Eigentumsregime, insbesondere im deutschen Kontext.

https://youtu.be/uZ2SK8-0rHE