Künstler*Innen

Holme, Myriam

horizontgefahr, 2019
Courtesy: Bernard Knaus Fine Art; (c) Myriam Holme; (c) VG Bild-Kunst, Bonn; Foto: Myriam Holme

Die malerisch-skulpturalen Arbeiten und plastisch erfahrbaren Installationen der Künstlerin Myriam Holme kennzeichnet eine inhärente Spannung, die schon in der experimental angelegten Prozesshaftigkeit ihres Entstehungswegs hervortritt. Vehement verhandelt ihr heterogenes Werk künstlerische Fragestellungen neu und dehnt den durch die Leinwand begrenzten Raum in konsequenter Weise großzügig aus, um so eine ganz eigene, von Komplexität durchzogene Ästhetik zu schaffen. Fokussiert prägt ein unfassbarer Gestaltungswille und damit verbundener äußerst vielfältiger Einsatz divergenter Materialien mit variierender Wertzuschreibung die Praxis der Künstlerin und eröffnet Möglichkeitsräume für kritische Reflexionen materieller Kulturen. Dies spiegelt sich auch in dem gemeinsam mit Philipp Morlock
entwickelten Konzept des Einraumhaus wieder. Als begehbares Kunstwerk wohnt diesem das Prinzip von Austausch und Begegnung inne und kann in diesem Sinne ebenfalls als soziale Plastik verstanden werden.
Exemplarisch treffen verschiedene Fundstücke wie schimmerndes Aluminium, gebogenes Kupfer und geknickte Schlagmetallplatten in horizontgefahr (2019) in einem spannungsgeladenen Zusammenspiel aufeinander und entfalten gleichermaßen ihre individuelle materielle Wirkmacht. In sich begegnenden und sich abstoßenden Momenten, in Gegensätzlichkeit und Überlagerung ist Holmes Werk von einer bemerkenswerten Tiefe durchzogen, welche sich konzentriert in Widerspruch und Mehrdimensionalität ihrer Objekte äußert und sich an den Grenzen der Kontrollierbarkeit des Materials bewegt.
Fragiles und Robustes, Anmutiges und Empfindsames, Leichtigkeit und Stärke bilden in ihren Arbeiten wie identation 6 (2021) einen energetisch aufgeladenen Zusammenschluss und setzen einen nuancierten und facettenreichen Ausdruck frei, der neben annähernden, sanften und tastenden Bewegungen pulsierende, eigensinnige und raue Augenblicke bereithält. Myriam Holmes künstlerisches Werk schafft eine subjektive Auseinandersetzung mit Geschichte, macht diese erfahrbar, formt in seiner Komposition aus ästhetischen Neusetzungen alternative Narrative und führt zu einer Veränderung der eigentlichen Sichtweise.

Text: Gloria Aino Grzywatz

Die malerisch-skulpturalen Arbeiten und plastisch erfahrbaren Installationen der Künstlerin Myriam Holme kennzeichnet eine inhärente Spannung, die schon in der experimental angelegten Prozesshaftigkeit ihres Entstehungswegs hervortritt. Vehement verhandelt ihr heterogenes Werk künstlerische Fragestellungen neu und dehnt den durch die Leinwand begrenzten Raum in konsequenter Weise großzügig aus, um so eine ganz eigene, von Komplexität durchzogene Ästhetik zu schaffen. Fokussiert prägt ein unfassbarer Gestaltungswille und damit verbundener äußerst vielfältiger Einsatz divergenter Materialien mit variierender Wertzuschreibung die Praxis der Künstlerin und eröffnet Möglichkeitsräume für kritische Reflexionen materieller Kulturen. Dies spiegelt sich auch in dem gemeinsam mit Philipp Morlock
entwickelten Konzept des Einraumhaus wieder. Als begehbares Kunstwerk wohnt diesem das Prinzip von Austausch und Begegnung inne und kann in diesem Sinne ebenfalls als soziale Plastik verstanden werden.
Exemplarisch treffen verschiedene Fundstücke wie schimmerndes Aluminium, gebogenes Kupfer und geknickte Schlagmetallplatten in horizontgefahr (2019) in einem spannungsgeladenen Zusammenspiel aufeinander und entfalten gleichermaßen ihre individuelle materielle Wirkmacht. In sich begegnenden und sich abstoßenden Momenten, in Gegensätzlichkeit und Überlagerung ist Holmes Werk von einer bemerkenswerten Tiefe durchzogen, welche sich konzentriert in Widerspruch und Mehrdimensionalität ihrer Objekte äußert und sich an den Grenzen der Kontrollierbarkeit des Materials bewegt.
Fragiles und Robustes, Anmutiges und Empfindsames, Leichtigkeit und Stärke bilden in ihren Arbeiten wie identation 6 (2021) einen energetisch aufgeladenen Zusammenschluss und setzen einen nuancierten und facettenreichen Ausdruck frei, der neben annähernden, sanften und tastenden Bewegungen pulsierende, eigensinnige und raue Augenblicke bereithält. Myriam Holmes künstlerisches Werk schafft eine subjektive Auseinandersetzung mit Geschichte, macht diese erfahrbar, formt in seiner Komposition aus ästhetischen Neusetzungen alternative Narrative und führt zu einer Veränderung der eigentlichen Sichtweise.

Text: Gloria Aino Grzywatz

horizontgefahr, 2019
Courtesy: Bernard Knaus Fine Art; (c) Myriam Holme; (c) VG Bild-Kunst, Bonn; Foto: Myriam Holme